„Klöpfln gehn“ oder „Klopfersinga“

Die drei Donnerstage vor Heilig Abend werden auch die Klöpflernächte genannt. Geklöpfelt wird der Überlieferung nach zwischen Andreas (30. November) und Thomas (21. Dezember). Sollte der dritte Donnerstag vor Heilig Abend nach der Thomasnacht liegen, so geht angeblich „der Teufel“ mit. Daher wird an so einem Donnerstag nicht geklöpfelt.
Aus dem ursprünglichen Glückwunschritual wurde nach und nach ein Heischebrauch, also ein Erbitten von Gaben nach dem Überbringen von Glückwünschen für Menschen aber auch Haus und Hof. Der Brauch ist nach und nach von den Erwachsenen auf die Kinder übergegangen (meist die Dorfarmen, die sich deshalb meist als Hirten verkleidetet oder die Gesichter schwärzten um nicht als „Arme“ erkannt zu werden).

Der Brauch des Klöpfeln’s ist uralt und reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Für die Armen im Lande war es bittere Notwendigkeit, an den drei Donnerstagen vor Weihnachten bei den Reichen anzuklopfen und um eine Gabe zu bitten. In Polling kannte man das Klöpfeln noch bis vor den 2. Weltkrieg. Danach ist es aber in Vergessenheit geraten. Der Trachtenverein hat den Brauch wieder aufleben lassen. In Polling wird an zwei Donnerstagen jeweils zwischen 17:00 und 19:00 Uhr geklöpfelt. Die Kinder werden in drei Gruppen ihre Lieder und frohen Wünsche verbunden mit Bitte um eine Spende vortragen. Die gesammelten Geldspenden stellen wir wieder der Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks zur Verfügung. Die Naturalien (Schlecksach, Guaddln und Schokolad …) bekommen unsere fleißigen Klöpflkinder als Lohn.